Dienstag, 19. August 2014

Mittwoch, 6. August 2014

Szilard Huszank


www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/
Gemalte-Erinnerungen-an-erlebte-Natur-id30910907.html
05. August 2014 00:33 Uhr

KUNST

Gemalte Erinnerungen an erlebte Natur

Szilard Huszank stellt die Landschaftsmalerei in den Mittelpunkt seiner Arbeit Von Sybille Schiller
Eine der ersten, die auf den Maler Szilard Huszank (geb. 1980 in Miskovic, Ungarn) aufmerksam gemacht hat, war die Galeristin Claudia Weil aus Rinnenthal/Friedberg in einer Ausstellung mit seiner Landschaftsmalerei. Claudia Weil ist überzeugt: „Szilard Huszank ist hochbegabt“. In den Räumen der Galerie Süßkind präsentiert Galeristin Sybille Terpoorten derzeit neue Ölgemälde des Künstlers. Der Ausstellungsort „Süßkind“ lag für Huszank dabei im Wortsinn sehr nahe, denn er ist seit drei Jahren Augsburger Neubürger und hat sein Atelier in der Maximilianstraße. Ausschlaggebend für seine Entscheidung, von Nürnberg nach Augsburg zu ziehen, waren nach eigener Aussage die „Schönheit dieser Stadt“, dann familiäre Gründe und die schnelle Erreichbarkeit der Bayernmetropole München. In dieser wird Huszank von dem renommierten Galeristen Michael Heufelder vertreten.
Dass der junge Künstler eigentlich schon seit 2003 ein „Bayer“ ist, lag an einem DAAD Stipendium, das der damalige Student der Akademie in Budapest erhalten hatte. Noch nicht examiniert, bekam der erst 23-Jährige zusätzlich ein Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums und pendelte eine Zeitlang zwischen Nürnberg und Budapest. 2009 hatte er sich dann für den Wohnsitz Nürnberg entschieden, zumal ihn Prof. Peter Angermann zum Meisterschüler berufen hatte. Bald sollten Auszeichnungen und Preise folgen, darunter 2012 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten. 2013/14 konnte Huszank sich über die Zusage des Bayerischen Atelierförderprogramms freuen und war Finalist beim PHÖNIX Kunstpreis. Unzweifelhaft gehört er somit in den Kreis jener jungen Augsburger Künstler, die überregional wahrgenommen werden.
Beim Besuch in Huszanks Atelier nehmen Besucher schnell wahr: Das Spektrum seines Könnens beinhaltet alle klassischen Sujets – Porträt, Figur, Abstraktion. Seit 2008 fokussiert er sich auf die Landschaftsmalerei in jeder nur denkbaren Variation. Sein Credo: „Ich spiele gerne mit Farben und Formen“. Dieses „Spielen“ ist auf den zumeist großformatigen Gemälden gut ablesbar. An der Atelierwand lehnen eine realistisch dargestellte Winterlandschaft neben einer farbintensiven Abstraktion, und je bewusster man sich auf das Nebeneinander von Realismus, Impression und Abstraktion konzentriert, umso deutlicher spürt man den Wunsch des Malers, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Huszank ist sich bewusst, dass Landschaftsdarstellungen eine sich stets verändernde ästhetische Konstruktion sind, bestimmt von Erinnerungen an einen erlebten Naturraum, der sich während des Malvorgangs zu poetischen Bildräumen verändert.Das Spiel mit Farben und Formen
Welchen Weg er in der Landschaftsmalerei gehen will, wird in dem Katalog „Fiktion Landschaft“ erläutert. Allein der Titel suggeriert, dass eine gemalte Landschaft auch eine vor dem inneren Auge er- oder verblühende Fiktion ist, die immer in die Abstraktion münden kann. Beim Betrachter dagegen aktiviert die Abwesenheit von Realität auf einem Farbbild das unbewusste Sich-Versenken ins subjektiv Wahrnehmbare.
Szilard Huszank malt in Öl. „Wenn nicht“, so fügt er an, „wähle ich das Aquarell“. In der Galerie Süßkind hängen nur Ölbilder, doch die darauf gemalten imaginären Landschaften verführen zum Verweilen.
Bis 6. September sind Werke von Szilard Huszank in der Galerie Süßkind, Dominikanergasse 9, zu sehen; geöffnet Di. bis Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 14 Uhr.